“Im Geschäftsjahr 2024/25 stand unsere Branche vor erheblichen Herausforderungen, sowohl in klimatologischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Trotz sinkenden Verbrauchervertrauens und zurückhaltender Ausgaben, insbesondere im Segment Long Fresh, konnten wir unsere Absatzmengen steigern. Der flächenbereinigte Umsatz stieg um 5,1 % auf 5,3 Mrd. Euro. Gleichzeitig führten steigende Kosten zur Sicherung der Produktqualität sowie anhaltender Volumen- und Margendruck im Segment Long Fresh zu einem Rückgang des bereinigten EBITDA um 1,9 % auf 183,0 Mio. Euro. Das Jahresergebnis wurde zudem durch einmalige Sondereffekte, höhere Abschreibungen und Steuern sowie ein schwächeres Finanzergebnis belastet, was in einem Nettoergebnis von -2,9 Mio. Euro resultiert.”
Der Klimawandel ist ein zentraler Faktor für unser Geschäft, und das bereits seit Jahrzehnten. Unsere Erzeugenden spüren die Folgen extremer Wetterereignisse hautnah. Das vergangene Jahr war da keine Ausnahme. Gleichzeitig war die Lage auf unseren Märkten angespannt, infolge von Verschiebungen im Ausgabeverhalten und einem intensiven Wettbewerb im Einzelhandel.
Die Entwicklung in unseren verschiedenen Segmenten verlief ganz unterschiedlich. Das Segment Fresh verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum von 5,9 % auf 4,3 Mrd. Euro. Unsere integrierten Partnerschaften lohnen sich weiterhin. Selbst in langjährigen Kooperationen konnten wir weiteres Wachstum generieren und damit die ungebrochene Stärke unseres Geschäftsmodells unter Beweis stellen. Die bereinigte EBITDA-Marge im Segment Fresh verzeichnete einen leichten Rückgang (-2,2 %), was vor allem auf erhöhte Arbeitskosten zur Qualitätssicherung sowie anhaltenden Preisdruck, insbesondere auf dem deutschen Markt, zurückzuführen ist.
Unser Segment Long Fresh verzeichnete nur ein moderates Wachstum von 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr, aber dennoch haben wir damit erstmals in unserer Unternehmensgeschichte die Umsatzmarke von 1 Mrd. Euro überschritten. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 ließ die Verbrauchernachfrage spürbar nach, was sich in rückläufigem Absatz in den Abteilungen Frozen und Prepared niederschlug. Gleichzeitig führten gestiegene Betriebskosten zu einem Rückgang des bereinigten EBITDA um 5,4 % auf 84,4 Mio. Euro. Ungünstige Witterungsbedingungen während der Ernte erforderten zudem zusätzlichen Aufwand bei Beschaffung und Verarbeitung, um Qualität und Verfügbarkeit auf dem gewohnt hohen Niveau zu halten.
Der Absatzrückgang betraf vor allem klassische Produkte, während unsere innovativen Convenience-Lösungen weiter zulegten. Besonders deutlich zeigte sich das in unserer Abteilung Prepared. Während die Nachfrage nach Dosenobst und -gemüse marktweit zurückging, konnten wir diesen Effekt in der zweiten Hälfte unseres Geschäftsjahres durch die starke Nachfrage nach unseren Convenience-Produkten – mit zweistellig wachsenden Zahlen in einigen Kategorien – weitgehend kompensieren. Ein klarer Beleg für die Relevanz unserer Innovationsstrategie!
Unser Nettoergebnis wurde durch einmalige Restrukturierungsaufwendungen belastet, vor allem durch die Schließung unserer Fresh-Einheit in Frankreich und die Straffung unserer Aktivitäten in Deutschland. Auch wenn diese Restrukturierungsaufwendungen einmalig waren, erwarten wir im Geschäftsjahr 2025/26 noch einige Folgekosten infolge der Straffungsmaßnahmen in Deutschland.
Dank der Steigerung des freien Cashflows um 37 Mio. Euro, begünstigt durch ein verbessertes Betriebskapital, konnten wir unsere Nettofinanzschuldung auf 256,5 Mio. Euro senken, und das trotz höherer Lagerbestände im Segment Long Fresh (48,4 Mio. Euro) und der Übernahme von Crème de la Crème Anfang des Jahres. Die Verschuldungsquote ist weiter gesunken, auf 1,86x.
Im Geschäftsjahr 2024/25 haben wir unsere Factoringverträge neu verhandelt und die Finanzkosten gesenkt. Parallel dazu haben wir unsere Investitionsausgaben weitergeführt, um die Produktionskapazitäten zu erweitern, Prozesse effizienter zu gestalten und unsere Innovationsfähigkeit weiter zu stärken. In den Niederlanden begann Bakker Barendrecht mit dem Bau eines neuen Hochregallagers, um die langjährige Partnerschaft mit einem führenden niederländischen Einzelhändler in den nächsten Jahrzehnten weiter auszubauen. Bei Greenyard Prepared eröffnet die neue Tetra-Pak-Linie zusätzliche Möglichkeiten zur Produktinnovation im Segment ungekühlt haltbare Lebensmittel. Auch in der Abteilung Frozen investieren wir gezielt weiter. So haben wir unsere Spinatlinien in Comines (Frankreich) erweitert und einen modernisierten Maschinenraum in Großbritannien in Auftrag gegeben. Gleichzeitig bauen wir die Nutzung erneuerbarer Energien aus und haben die Einführung eines neuen ERP-Systems in der Abteilung Fresh begonnen.
Trotz sinkenden Verbrauchervertrauens haben wir unser Neuproduktportfolio konsequent weiterentwickelt. Die Nachfrage nach bequemen und innovativen rein pflanzlichen Lebensmittellösungen wächst stetig. Durch gezielte Investitionen in neue Produkte – als Private-Label-Partner oder über unsere eigenen Marken – erschließen wir weiteres Wachstumspotenzial und festigen unsere Position in etablierten ebenso wie neuen Kategorien.
Auch künftig konzentrieren wir uns auf Effizienz, Innovation und Nachhaltigkeit, um wandelnde Marktanforderungen erfüllen zu können und unsere Partner zu unterstützen. Mit einer klaren Strategie und gezielten Investitionen in Know-how und Infrastruktur sind wir gut aufgestellt, um unsere Mission – den Konsum von Obst und Gemüse weltweit zu fördern – auch in Zukunft erfolgreich weiterzuverfolgen.